Weihnachtsmusik aus Zschorlau ist online!

Weihnachtsmusik aus Zschorlau ist online!

 

Die Musik der Weihnachtsgottesdienste musste in diesem Jahr zwangsläufig ganz anders gedacht werden. Ein kleines Projekt, welches eigens für Weihnachten 2020 umgesetzt wurde, war die Aufnahme von sechs klassischen Weihnachtsstücken für Sopran & Orgel am 19. Dezember 2020 in der Zschorlauer Kirche. Theresa Ringeis und Kantor Andreas Conrad musizierten Stücke für Weihnachten und den Jahreswechsel, Jörg Ringeis kümmerte sich um Aufnahme und Bearbeitung der Videos und stellte sie unseren Orten zur Verwendung zur Verfügung. Allen Mitwirkenden sei an dieser Stelle noch einmal herzlich "Danke" gesagt!

 

Sie haben nun die Möglichkeit, die Stücke auf youtube zuhause noch einmal nachzuhören oder überhaupt erst zu hören. Wir sind uns bewusst, dass es viele Aufnahmen der Lieder im Netz zu finden gibt, aber es sorgt doch für ein besonderes Gefühl, wenn man weiß, dass diese Musik von uns bekannten Menschen in uns bekannten Räumen für die Menschen aus unseren Orten gemacht wurde.

 

Mit seinem "Weihnachtslied" verbindet Carl Reinecke ganz wunderbar die Botschaft der Heiligen Nacht mit einem idealisierten Blick auf die bürgerliche Familie seiner Zeit. So wie der Komponist musikalisch die Tür zur Weihnachststube öffnet, so will er die Zuhörer mit hineinnehmen und hören lassen "Christ wurde uns geboren heut".

 

Als eins der schönsten Weihnachtslieder gilt "Ich steh an deiner Krippen hier". Paul Gerhardt schuf 1653 ein fünfzehnstrophiges Lied, welches zunächst auf eine Luthermelodie ("Es ist gewisslich an der Zeit") gesungen wurde. Erst 1736 komponierte Johann Sebastian Bach eine eigene eher ariöse Melodie samt beziffertem Generalbass. Im 19. Jahrhundert fand diese dann auch Eingang in die evangelischen Gesangbücher und steht dort noch heute.

 

Was ist das für eine Musik, die ein Komponist während seiner Hochzeitsreise schreibt? Bei Felix Mendelssohn Bartholdy wissen wir, dass er in dieser Zeit an seiner Kantate "Der 42. Psalm" gearbeitet hat. Daraus ist an dieser Stelle die Sopran-Arie "Meine Seele dürstet nach Gott" zu hören, welche wohl wunderbar zur Zeit des Jahreswechsels passt.

 

Altes loslassen, neues beginnen - da gehört es auch hin, Gott neu zu loben und zu preisen. Die Vertonung des 117. Psalms, des kürzesten Psalms der Bibel, durch Wolfgang Amadeus Mozart eignet sich dafür hervorragend. Hören wir auf die bekannte Arie "Laudate Dominum".

 

Ein wahrer Weihnachtsklassiker ist Peter Cornelius' "Die Könige" aus dem Jahr 1856. Er beschreibt darin die Suche der Weisen nach dem neuen König. In der dritten Strophe wird auch der Hörer einbezogen und eingeladen, mitzuwandern. In der Orgelstimme kann man gut Philipp Nicolais Choralmelodie "Wie schön leuchtet der Morgenstern" heraushören. So kann man den Stern die ganze Zeit sehen (hören). Seinen Höhepunkt erreicht das Lied ganz am Schluss.

 

Auch die Weisen sollen das Jesus-Kind noch einmal in der Krippe bewundern dürfen. Hören wir auf das schöne Lied "O Jesulein süß". Wie schon "Ich steh an deiner Krippen hier" erschien auch dieses Lied im Gesangbuch Georg Christian Schemellis, von Johann Sebastian Bach mit einem beziffertem Generalbass versehen.