Gottesdienst vom Sonntag Estomihi nachhören

Wie weit würde meine Freundschaft gehen? Würde ich zu meinen Freunden stehen, selbst wenn sie ausgelacht oder verachtet, verfolgt oder verdächtigt würden? Würde ich sie begleiten?

"Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem!" Am Sonntag vor der Passionszeit bestimmen die Leidensankündigung Jesu und der Ruf in die Nachfolge das Thema. Beides ist eingebettet in das Hohelied der Liebe aus dem 1. Korintherbrief. Das Leiden Jesu ist ein Leiden aus Liebe.

 

Heute hören Sie Pfarrerin Katrin Seifert, Kantor Andreas Conrad, Lektor Stephan Neuwirt und als Sprecherin des Liedtextes Christine Zeuner. Den Gottesdienst haben wir am Sonntag, 14. Februar in der Ev.-Luth. Kirche Zschorlau gefeiert.


Gerhard Schöne - Brief an die Korinther

Spräch ich sämtliche Sprachen akzentfrei,

sänge ich wie das himmlische Heer,

ohne Liebe dabei,

wär das leeres Geschrei,

wär nur grässliches hohles Geplärr!

 

Hätt ich Ahnung von sämtlichen Sachen,

um mein Haupt ständig ein Geistesblitz,

hätte das keinen Sinn ohne Liebe darin,

ne Gefahr wär ich oder ein Witz.

 

Gäb ich mein letztes Hemd einem Penner,

stürb für Freiheit, für Frieden und Recht,

ohne Liebe dabei, wär es doch einerlei.

Ohne Liebe wird alles nur schlecht.

 

Denn die Liebe ist gütig, geduldig.

Sie sagt nicht: Das bist du mir schuldig!

Sie macht sich nicht breit,

sie nimmt sich viel Zeit,

ergötzt sich nicht an fremdem Leid.

Die Liebe kann Kränkung verzeihen,

sie lässt leine Lüge gedeihen.

Das Lästermaul scheut sie.

Die Wahrheit erfreut sie.

Sie glaubt gern und hofft allezeit.

Ach, die Liebe, die findet kein Ende.

Alles Reden von Gott ist zu klein.

Alles Wissen kann irren,

die Prognosen verwirren.

Die Liebe bestehet allein

Sei’s ins Herz Euch geschrieben:

Glauben, Hoffen und Lieben.

Wirklich groß ist die Liebe allein.