Bericht von der Ausfahrt des Zschorlauer Kirchenchors nach Weimar

De Schorler, net de Lotte in Weimar

von Roman Trültzsch


Am 20.8.2017 brach der Kirchenchor der Ev.-Luth. Kirche pünktlich um 7.07 Uhr auf, das schöne Städtchen Weimar per Bus zu erobern. Die Mannschaft umfasste 44 Mitstreiter, das Gros Kirchenchorsänger nebst familiärem Anhang. Nachdem uns der freundliche und auskunftsfreudige Busfahrer namens Werner begrüßte und einwies, ging die Fahrt schnurstracks Richtung Autobahn. Sie verlief – Gott sei Dank! durchweg stau- und unfallfrei. Der eigentliche für uns vorgesehene Bus wurde nämlich am Vortag von umfallenden Bäumen fast erschlagen. Im Handumdrehen erreichten wir so das Hermsdorfer Kreuz; es folgte die erste Pause. Unsere christliche Singgemeinschaft machte nicht ganz selbstverständlich Halt am „Teufelstal“. Die halbstündige Unterbrechung nutzte jeder auf seine Art. Weiterfahrt! Wir erreichten unser Ziel – die Jakobskirche in Weimar – nahezu wie vorgesehen. Ein „Mega-Taufsonntag“ stand bevor. Wir probten unsere Lieder auf der 2. Empore. Ein sichtlich und hörbar aufgeregter Pfarrer dirigierte anschließend alle durch den langen, aber nicht langweiligen Gottesdienst. Unser Chor gab vier Stücke zum Besten. Wir durften so in einem in jeder Hinsicht lebhaften Tauf-Gottesdienst einen Beitrag leisten. Und das Mittagessen rief! Gleich über die Straße befand sich unser Mittagslokal. Übersichtliche, aber wohlschmeckende Mahlzeiten krönten unsere Mittagszeit. Es schloss sich direkt ein zunächst unbegleiteter Verdauungsspaziergang (Stadtbummel) durch Weimar an. Auf dem Markt konnten wir dem Soundcheck einer evangelisch-freikirchlichen Band beiwohnen und jeder erkundete das Stadtzentrum kurzzeitig auf eigene Faust. Zwei bestellte Stadtführerin geleiteten die Chorhälften später fachkundig durch die Klassiker-Metropole. Erwartungsgemäß spielte Goethes Liebesleben die Hauptrolle beim Stadtrundgang! Dennoch erfuhren wir viel über die wichtige Rolle Weimars von der Frühen Neuzeit (Martin Luther), über die Weimarer Republik, die Zeit des Nationalsozialismus (Stichwort „Hotel Elephant“) bis in die Gegenwart der nicht ganz unbedeutenden Hochschulstadt für Bau („Bauhaus“-Hochschule) und Musik (Musikhochschule „Franz Liszt“). Unser weiblicher Guide lobte ihre Heimatstadt schwärmerisch und voller Inbrunst. Ebenso konnte sich wohl kaum einer dem Eiscafé und/ oder der Thüringer Rostbratwurst entziehen, so dass wir nicht nur kulturell, sondern auch kulinarisch zufrieden gestellt wurden. 5 nach 5 – ein Hoch auf die Tugend der Pünktlichkeit – fuhren wir plangemäß wieder heim. Gegen 19 Uhr hatte eine sehr schöne Tagesfahrt ihr Ende in Zschorlau gefunden!