Andacht für den Sonntag Judica

Am Sonntag Judica stellt sich uns Jesus Christus als der Diener vor. Er ist nicht in die Welt gekommen, um zu herrschen, wie man das vom Sohn Gottes ja erwarten würde, sondern um zu dienen. Worin dieser Dienst letztlich besteht, können wir beim Blick auf das Kreuz von Golgatha erahnen.

Das Sonntagsevangelium (Markus 10,35-45) erzählt von einer Begebenheit, wie sie auch aus unseren Tagen stammen könnte. Die Antwort Jesu auf die Frage der Jünger ist entlarvend und setzt deren Denken gleichzeitig ein klares Aber entgegen. Jesus hat deutliche Vorstellungen davon, wie seine Jünger miteinander umgehen sollen. Er selbst ist vorangegangen.

 

Die Audio-Dateien, die wir Ihnen für jeden Sonntag zur Verfügung stellen, wollen Andacht Zuhause bereichern. Zum Abspielen des entsprechenden Teils einfach auf die grün-markierten Fläche klicken. Eine Instrumentalmusik, eine Predigt zu einem der vorgeschlagenen Bibeltexte, das Lied der jeweiligen Woche und ein Gebet laden laden eben dazu ein. Sie hören Pfarrer Eberhardt Schmoldt (Albernau) und Kantor Andreas Conrad an der Jehmlich-Orgel der Ev.-Luth. Kirche Zschorlau.

 

1) O Mensch, bewein dein Sünde groß,
darum Christus seins Vaters Schoß
äußert und kam auf Erden;
von einer Jungfrau rein und zart
für uns er hier geboren ward,
er wollt der Mittler werden.
Den Toten er das Leben gab
und tat dabei all Krankheit ab,
bis sich die Zeit herdrange,
dass er für uns geopfert würd,
trüg unsrer Sünden schwere Bürd
wohl an dem Kreuze lange.

 

2) So lasst uns nun ihm dankbar sein,
dass er für uns litt solche Pein,
nach seinem Willen leben.
Auch lasst uns sein der Sünde feind,
weil uns Gotts Wort so helle scheint,
Tag, Nacht danach tun streben,
die Lieb erzeigen jedermann,
die Christus hat an uns getan
mit seinem Leiden, Sterben.
O Menschenkind, betracht das recht,
wie Gottes Zorn die Sünde schlägt,
tu dich davor bewahren!

 

Text: Sebald Heyden, um 1530

Melodie: Matthäus Greiter, 1525